Unkraut – Geschenk der Natur

Unkraut – Geschenk der Natur

Beikraut und Wildkraut wird im Volksmund als „Unkraut“ bezeichnet

Da Bei- und Wildkraut von selbst, ohne unser zutun, auf Feld- und Wiesenböden wachsen, werden sie im Volksmund als „Unkraut“ bezeichnet.

Unkraut-Geschenk der Natur
© olyas8 – Fotolia.com (Ragweed plant/#89291562

Das Unkraut, oft als lästiger Eindringling betrachtet, ist in Wahrheit ein Geschenk der Natur, das oft übersehen wird. Diese Pflanzen die sich hartnäckig an Orten ansiedeln, an denen wir sie nicht haben wollen, erfüllen zudem wichtige ökologische und praktische Funktionen.

Ein entscheidende Rolle spielen die Unkräuter bei der Bodenerhaltung, da sie Erosion verhindern, indem sie den Boden mit ihren Wurzeln festhalten, insbesonders auf freiliegenden Flächen. Wenn sie im Garten oder in der Landwirtschaft in Maßen gehalten werden, können Unkräuter zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit beitragen.

Unkräuter sind auch ein unverzichtbarer Teil der Nahrungskette. Viele Insekten und Kleintiere ernähren sich von Unkraut, denn diese Insekten sind die Nahrungsquelle, für Vögel und andere Tiere. Das Ausmerzen aller Unkräuter aus unserer Umgebung, könnte das ökologische Gleichgewicht stören und die Biodiversität gefährden.

Einige Unkräuter haben eine medizinische, wie auch eine kulinarische Verwendung.

Beispielsweise wird Löwenzahn in einigen Kulturen als Nahrungsmittel und Heilkraut geschätzt, während Brennnesseln für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile bekannt sind.

Unkraut kann auch als Indikator für den Zustand des Bodens dienen.

Bestimmte Unkräuter gedeihen in sauren Böden, wieder andere in nährstoffreichen Böden. Ihre Anwesenheit oder Abwesenheit kann Hinweise darauf geben, welche Bodenbedingungen in einem bestimmten Bereich vorherrschen.

Das heißt nicht, dass wir Unkraut in unseren Gärten und Feldern vermeiden sollten, stattdessen sollten wir lernen, wie man Unkraut kontrolliert und in unserem Sinne nutzt. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Pflege nützlicher Pflanzen und der unerwünschten Reduzierung von Unkräutern, kann die Gesundheit unseres Bodens und die ökologische Vielfalt fördern.

In Anbetracht all dieser Aspekte sollte Unkraut als Naturgeschenk betrachtet werden, das uns lehrt, die Umwelt in einem breiteren Kontext zu sehen. Nachhaltige Lösungen zu finden, um dadurch unsere Beziehung zur Natur, zu verbessern.

Unkräuter sind Wildpflanzen, die im Laufe der Zeit, sich gegen andere Pflanzen zu behaupten wussten und eigene Strategien entwickelt haben.
Wie in der Tierwelt, machen es auch Unkräuter, sie passen die Farbe und das Aussehens ihrer Umgebung an. Sie dringen mit ihren Wurzeln tief in den Boden ein und sind dadurch schwer zu entfernen. Sie haben ein schnelles Wachstum und ihr Samen sind außerdem gut keimfähig.
Bei starker Wurzelbildung werden die Unkräuter längerfristig, an Terrassen und Steinwegen Schäden verursachen, daher diese unbedingt entfernen.

Es ist im Garten nicht jedes Unkraut ein Unkraut

Es gibt gute, die Nützlinge anlocken, wie

  • Gänseblümchen, Fenchel und Brennessel, die Insekten vertreiben
  • Adlerfarn, Rainfarn, Efeu, Holunder und Weißdorn, die zur Nahrung für verschiedene Tiere dienen
  • Es sind darunter auch Heilpflanzen, wie Kornblumen, Salbei, Schöllkraut und Königskerze.

Die Liste lässt sich fortsetzen, denn viele davon dienen als Bodenverbesserer, auch Bestäuber anlocken, die gut für den Obsternteertrag sind.
Löwenzahn im Frühjahr ausstechen, denn daraus könnt ihr einen köstlichen Salat machen. Aus Hirtentäschel und Wegerich, können sehr gut Tinkturen gemacht werden.
Um nicht einen ungepflegten Eindruck des Gartens zu vermitteln, bedarf es daher, „ein richtiges Zuleiberücken“, der nicht guten Unkräuter. Am besten zeitig im Frühjahr damit anfangen, bevor sie sich ausbreiten können.

Es geht auch ohne „Keule“ Chemie in unserem Garten. Dies erfordert zwar mehr Zeitaufwand, da die Entfernung der nicht guten Unkräuter händisch durchgeführt wird, ist aber als Ausgleich, zu der heutigen stressigen Arbeitswelt zu sehen!

Hilfsmaterial

Eine gute Hilfe ist ein richtiges Werkzeug, wie ein Unkrautstecher, Fugenkratzer, Bügelzughacke und Rasenkralle.

Garten von Unkraut befreien

Ihr befreit den Garten nicht vom Unkraut wegen eines ungepflegten Eindruckes, sondern darum, weil dieses bei großer Trockenheit, den Gartenpflanzen das Wasser streitig macht. Umgekehrt begünstigt es das feuchte Klima, denn wenn der Boden vom Unkraut zugewachsen ist, kann durch die hohe Feuchtigkeit, am Gemüse Fäulnis auftreten.

Es gibt auch giftig Unkräuter, wie Ambrosia, dass bis zu 1,5 Meter hoch werden kann.
Vorsicht: beim Ausjäten die richtigen Handschuhe tragen, dies gilt besonders für Allergiker, um Rötungen, Verbrennungen und Allergien zu vermeiden. Gefährliche sind auch Bärenklau, Wolfsmilch-, Beifuß.

Wann anfangen
Es ist wichtig, zeitig im Frühjahr und bei abnehmendem Mond mit dem Entfernen des Unkrautes zu beginnen. Die Wurzeln sind da noch nicht zu tief im Boden und durch das regelmäßiges Jäten, könnt ihr die nicht gewünschten Unkräuter, ausrotten.

Ein Wurzelstecher

ist eine gute Hilfe, ihr entfernt damit die ganze Wurzel und es gibt kein Nachwachsen mehr. Jätet ihr mit der Hand, vor allem wenn die Wurzeln tief sitzen, können diese abbrechen. Jeder kleine Teil der Wurzel, der in der Erde verbleibt, treibt frisch aus, dass sind besonders die Wurzelunkräuter, die Wurzelausläufer bilden, denn diese sind mehrjährig.

Samenunkräuter solltet ihr noch vor der Blüte entfernen, bevor sie den Samen bilden und dieser auf die Erde fällt.

Nach dem Jäten in die Biotonne werfen, denn im Freien gelassen, bilden sie noch Samen.
Eine Plage im Garten ist der gehörnte Sauerklee, den erkennt ihr an seinen gelben, Kleeförmigen Blättern. Er breitet sich schnell überall aus, ist trockenresistent und es helfen bei ihm keine Pflanzenschutzmittel. Die Hirse im Rasen die schnell wächst und Samen bildet, stirbt im Herbst ab, hinterlässt dabei aber keine schöne Rasenfläche.

Unkraut-Geschenk der Natur
Der Wiesenkerbel ist eine mitteleuropäische Wildpflanze, die häufig auf Wiesen und Wegrändern wächst. Da das Heu des Wiesenkerbel als Futter keinen Wert hat, schätzen ihn die Bauern nicht, außerdem breitet er sich rasch aus und verdrängt die gewünschten Pflanzen.

Beikraut im Garten eindämmen

Kommt ihr nicht ohne Chemie aus, probiert es mit einer heißen Wasser-Salz-Lösung, ideal auf Wegen und Plätzen.
Größere Flächen, wie unter Sträuchern, könnt ihr mit Rasenschnitt und Laub, sowie Rindenmulch abdecken. Diese unterdrücken das Unkraut, es entsteht bei der Zersetzung Humus und dieser ist ein guter Stickstofflieferant.
Ein spezielles atmungsaktive Unkrautvlies, das sowohl Wasser, Nährstoffe und Luft in den Boden lässt und das Unkraut unterdrückt, ist eine ideale Alternative. Es wird der Pflegeaufwand im Garten dadurch reduziert und außerdem gut, für die Wachstumsbedingungen der Pflanzen.

Tipps und Tricks

  • Distel: rechtzeitig vor der Blüte und Samenbildung entfernen
  • Vogelmiere: mit einer Mulch Schicht leicht eindämmbar
  • Schachtelhalm: mit seinen Ausläufern, die bis zu 70 Zentimeter und noch tiefer gehen, nützt kein Unkrautvernichtungsmittel
  • Giersch: ein lästiges Unkraut, mit Rindenmulch, Rasenschnitt abdecken, die Wurzeln könnt ihr leicht entfernen, sowie einen Verpackungskarton auf den Boden legen, mit Mulch abdecken, der Giersch erstickt dadurch
  • Roter Klee: vorsichtig entfernen, Samenstände nicht berühren, wegen Gefahr von Neusaat
  • Weißwurz: schwer zu bekämpfen, regelmäßig entfernen, denn sonst nimmt er Überhand
  • Kriechender Hahnenfuß: die Erde locker halten, er lässt sich dann leicht entfernen

Bedenkt, Unkraut kann im Garten auch nützlich sein!

Durch das teilweise frühe Blühen im Frühjahr, gibt es Nahrung für Vögel und Insekten.
Hinterlassen wir unseren Nachkommen die ganze Vielfalt dieser Pflanzen!
Es ist ein Geschenk der Natur!

zur Startseite

Comments are closed.