Wurzelunkräuter

Wurzelunkräuter

Das Wichtigste bei der Bekämpfung der Wurzelunkräuter im Garten, ist die Planmäßigkeit und ständige Kontrolle.

Wir unterscheiden Unkräuter, die hauptsächlich und ausschließlich durch Samen und solche, die sich zusätzlich durch Wurzelausläufer vermehren.
Wurzelunkräuter sind ausgesprochen dauerhaft. Bleibt ein winziges Wurzelstück im Boden, treibt es danach wieder aus. Jene Unkräuter, die sich ausschließlich durch Samen vermehren, bringen einen zur Verzweiflung. Rechtzeitige Bekämpfung ist wichtig. Wenn der Boden trocken ist, machen sich diese Unkräuter, als kleine Pflanzen,  zum Blühen und Fruchten bereit.

Das oberste Gesetz in der Natur ist die Erhaltung der Art

Wichtig ist, dass die unter Trockenheit leidende und dadurch vorzeitig reif gewordene Pflanze, Samen trägt.

Wurzelunkräuter

Wurzelunkräuter

Der Wurzelunkrautsamen ruht bis zur Keimmöglichkeit in der Erde. Gerade Unkräuter scheinen die effektivsten Exemplare der Natur zu sein, denn sie überdauern in den meisten Fällen, die Trockenperioden. Ist der Boden feucht, wachsen die Pflanzen normal und setzen späterhin Blüten und Samen an. Andererseits, wenn die Trockenheit länger andauert,  geht dadurch das Wurzelunkraut zugrunde.

Ist das Unkraut noch klein, sofort entfernen
Betreffenden Gartenflächen rein zu halten ist schwer, denn der Unkrautsamen behält jahrelang seine Keimfähigkeit unter der Erde. Beim Umgraben das Unkraut tief unter die Erde bringen, sodass es nicht mehr keimen kann. Vorsicht beim darauffolgenden Umgraben, denn es kann wieder an die Oberfläche kommen und dadurch könnte eine neuerliche Verunkrautung entstehen.

Es empfiehlt sich daher, abgeerntete Beete im Gemüsegarten bevor ihr sie umgräbt und für die Bepflanzung vorbereitet, zu gießen. Der obenauf liegende sichtbare Unkrautsamen der bereits keimt, muss entfernt oder tief in die Erde gebracht werden, denn dadurch gehen die jungen Unkräuter, unter die Erde zugrunde.
Wenn das Unkraut zu dicht steht, entzieht es den Boden unzählige Nährstoffe und Bodenfeuchtigkeit. Große Unkräuter bedrängen die Kulturpflanzen und nehmen ihnen Licht weg.

Neben mechanischen und biologischen Methoden gibt es auch chemische Unkrautvernichter, um Wild- und Wurzelunkräuter auszutricksen

Diese sollten jedoch mit Vorsicht verwendet werden. Herbizide können nicht nur die Wildkräuter, sondern auch andere Pflanzen und die Bodenqualität beeinträchtigen. Wenn ihr chemische Mittel einsetzt, wählt gezielt wirkende Herbizide und folgt sorgfältig den Anweisungen auf der Packung.

Ein weiterer umweltfreundlicher Tipp ist die Nutzung von Gründüngung. Pflanzen wie Phacelia oder Senf wachsen schnell und decken den Boden ab. Sie unterdrücken nicht nur Giersch und andere Wildkräuter, sondern verbessern auch die Bodenstruktur und fügen dem Boden Nährstoffe hinzu. Sobald die Gründüngungspflanzen verblüht sind, können sie in den Boden eingearbeitet werden, um dann als organischer Dünger zu dienen.

Zusätzlich ist das regelmäßige Mähen der Rasenflächen eine einfache Methode, um Wildkräuter im Zaum zu halten. Mäht euren Rasen auf die richtige Höhe, um die Ausbreitung von Giersch und anderen Wild- und Wurzelunkräutern zu verhindern. Ein dichter und gesunder Rasen, lässt weniger Platz für unerwünschte Pflanzen.

Auch das Anlegen von Hochbeeten kann eine wirksame Strategie gegen Giersch und andere Wurzelunkräuter sein. Hochbeete sind leichter zu kontrollieren und bieten eine gute Möglichkeit, die Bodenzusammensetzung zu verbessern. Durch das Hochbeet wird das Jäten erleichtert und die Wahrscheinlichkeit, dass Wildkräuter Fuß fassen, verringert.

Erfährt, wie ihr Wurzelunkräuter effektiv austrickst und kontrollieren könnt. Nützliche Tipps für einen gepflegten und gesunden Garten!

 

Giersch

Er zählt zu den lästigsten Wurzelunkräutern. In der früheren Volksheilkunde war er geschätzt, denn er wurde gegen Rheuma, Gicht und bei Blasenentzündung eingesetzt. Bei Hobbygärtnern mangelt er an Beliebtheit, weil er sich sehr stark ausbreitet. Ein überwucherter Garten mit Giersch ist ein Zeichen, dass jahrelang nichts gegen dieses Unkraut unternommen wurde. Der Giersch gehört zu jenen Wurzelunkräutern, deren kleinste Stückchen von Wurzelausläufern, welche im Boden verbleiben, sofort wieder austreiben.

Es ist wichtig, den Giersch frühzeitig zu erkennen und zu entfernen.

Giersch hat charakteristische dreieckige Blätter und weiße Blüten. Sobald ihr ihn seht, solltet ihr sofort handeln. Zieht den Giersch mit der Wurzel aus dem Boden. Dies ist besonders nach einem Regen einfach, da der Boden weicher ist und die Wurzeln leichter herausgezogen werden können.

Das Mulchen kann eine wirksame Methode sein, um Giersch und andere Wurzelunkräuter zu unterdrücken. Bedeckt den Boden um eure Pflanzen herum mit einer dicken Schicht Mulch, dies verhindert dann, dass Licht an die Samen der Unkräuter gelangt und diese ansonsten keimen könnten. Verwendet organische Materialien wie Rindenmulch, Stroh oder Laub. Mulchen hilft nicht nur bei der Unkrautbekämpfung, sondern verbessert auch die Bodenqualität und hält die Feuchtigkeit.

Eine weitere effektive Methode ist das Abdecken des Bodens mit schwarzen Plastikfolien oder Unkrautvlies. Diese Barriere blockiert das Sonnenlicht und verhindert das Wachstum von Giersch und andere Wurzelunkräuter. Nach einigen Wochen sterben die unerwünschten Pflanzen ab. Entfernt die Abdeckung und pflanzt dann eure gewünschten Pflanzen. Diese Technik ist besonders nützlich für größere Flächen oder stark befallene Bereiche.

Es geht das Wuchern weiter
Es kann zu einer starken Verbreitung durch den Giersch kommen, wenn dagegen nichts unternommen wird. Hat er sich bei Pfingstrosen, Schwertlilien und andere Pflanzen eingenistet, müsst ihr im Herbst die Sträucher und Stöcke unbedingt ausgraben. Die Gierschausläufer dann säuberlich aus dem Wurzelwerk der Kulturpflanzen herausholen, denn es funktioniert nicht anders.

Quecke

Für dieses Wurzelunkraut gilt genauso die Freimachung der Sträucher und andere Kulturpflanzen, wie beim Giersch. Die Quecke kann deren Wurzelwerk, mit ihren Wurzelausläufern, stark verflechten. Diese Pflanze hat lange, schmale Blätter und grüne Blütenstände. Das dauernde Bodenhacken liebt die Quecke nicht, denn sie will ihre Ruhe haben. Auf kleinen Flächen könnt ihr durch das Entfernen  der Queckenwurzeln, diese zum Großteil zum Verschwinden bringen.

Soll einen verqueckte Gartenfläche als Wiese infrage kommen, bringt dann der üppige Graswuchs, die Quecke um. Auch eine Gründüngung dämmt den Queckenwuchs ein und verhindert ihn. Das Abdecken des Bodens mit einer dicken Mulchschicht oder einer schwarzen Plastikfolie, kann auch das Wachstum der Quecke unterdrücken, da diese das Sonnenlicht blockieren.

Ackerwinde

Die Ackerwinde oder der Windling kriecht mit ihren Trieben auf dem Boden und erreicht sie einen Grashalm, windet sie sich dabei an ihm empor und lässt ihre Triebspitzen herabhängen. Wächst sie neben einem Drahtzaun, wird sie diesen ihn wenigen Wochen umschlungen haben. Sie kann bis zu 120 Zentimeter hoch werden. Die Ackerwinde wächst in Hecken hinein und wuchert dabei auch an den edelsten Koniferen hoch. Kümmert ihr euch nicht um sie, kann sie Blüten ansetzen, die zwar gut duften, aber leider wieder neuen Samen produzieren.

Die Ackerwinde stört die Kulturpflanzen. Sie bevorzugt lockeren, leicht trockenen Boden und einen durchlässigen Untergrund. Allerdings ist sie ein schwer zu bekämpfendes Unkraut. Die Wurzeln reichen bis zu einen halben Meter tief und mehr in den Boden. Hackt ihr sie aus dem Boden, treibt sie leider wieder neu aus, denn so tief reicht die Bodenbearbeitung nicht, um die Wurzeln komplett zu entfernen.
Die unter der Erde verzweigten Rhizome (verdickte Sprossachsen-Stängel) können sich bis zu drei Meter im Jahr ausbreiten. Durch eine dauernde Bearbeitung und abhacken der Ackerwinde, schwächt ihr sie ab und sie geht dadurch ein.

Ackerschachtelhalm

In manchen Gegenden ist der Ackerschachtelhalm in den Gärten stark verbreitet. Diese Pflanze hat nadelartige Blätter und breitet sich schnell aus. Bei Staunässe und sauren Böden gedeiht der praktisch unbekämpfbare Ackerschachtelhalm, am besten. Dieses Unkraut kann tief wurzeln, sodass ihr über einen halben Meter graben müsst, um es herauszubekommen.

Es bleibt euch dabei nichts anderes übrig, die Unkrautwurzeln alle drei bis vier Wochen abzuhacken, denn dadurch schwächt ihr sie ab, sodass sie mit der Zeit verschwinden, das kann bis zu einem Jahr dauern. Schneidet die Pflanze regelmäßig ab, um das Wachstum zu schwächen. Essig oder kochendem Wasser auf die Pflanzen gießen kann helfen, sie abzutöten. Diese Methode sollte jedoch gezielt angewendet werden, um benachbarte Pflanzen nicht zu schädigen.

Ein Tipp
Ackerschachtelhalm liebt die Staunässe, folglich muss die Bodenbearbeitung so durchgeführt werden, damit keine Staunässe  mehr auftritt, denn nur dann verschwindet er.

Vogelmiere

ist ein weiteres häufiges Wurzelunkraut. Diese Pflanze hat kleine, weiße Blüten und breitet sich durch ihre kriechenden Stängel schnell aus. Lockert den Boden und zieht die Pflanzen manuell heraus. Dies sollte vor der Blüte geschehen, um die Samenverbreitung zu verhindern. Auch Mulchen hilft hier, das Wachstum zu hemmen. Eine regelmäßige Bodenbearbeitung verhindert, dass sich Vogelmiere erneut etabliert.

Disteln

haben tiefe Wurzeln und sind schwer zu entfernen. Diese Pflanzen haben stachelige Blätter und lila Blüten. Mit einem scharfen Werkzeug ausstechen und darauf achten, dass die gesamte Wurzel entfernt wird. Regelmäßiges Mähen kann verhindern, dass die Pflanzen blühen und Samen bilden. Eine tiefere Bodenbearbeitung kann helfen, die Wurzeln zu schwächen und das Wachstum zu reduzieren.

Hirse

Auf Rasenflächen aber auch in Pflasterfugen und teilweise auch in Beeten macht sie sich breit. Um das Wurzelunkraut Hirse zu bekämpfen, entfernt die Pflanzen samt Wurzeln frühzeitig. Gräbt die Hirse gründlich aus und entsorgen sie. Regelmäßiges Jäten verhindert eine Ausbreitung. Mulchen unterdrückt das Wachstum zusätzlich. Setzt gezielt Unkrautvernichter ein, um die Wurzeln abzutöten und erneutes Austreiben zu verhindern.

Roter Klee

So schön er auch ist, er wird zur Plage. Nach den kleinen gelben Blüten bilden sich Samenstände, die bei der geringsten Berührung aufspringen und in der ganzen Umgebung dann ihr Saatgut verteilen. Um das Wurzelunkraut Roter Klee zu bekämpfen, müsst ihr dabei die Pflanze samt ihren Wurzeln ausstechen. Regelmäßiges Mähen verhindert das Blühen und Samenbilden. Mulchen unterdrückt das Wachstum zusätzlich. Verwendet gezielt Unkrautvernichter, um die Wurzeln abzutöten. Gründliche Pflege und Bodendeckerpflanzen helfen, das erneute Austreiben zu verhindern.

Kriechender Hahnenfuß

Eine typische Pflanze für einen verdichteten, staunassen Boden und hat einen gewaltigen Ausbreitungsdrang. Um Kriechender Hahnenfuß zu bekämpfen, grabt die Pflanzen samt Wurzeln aus und entfernt alle Ausläufer gründlich. Regelmäßiges Jäten und Mulchen verhindern weiteres Wachstum. Verwendet gezielt Unkrautvernichter, um die Wurzeln abzutöten. Eine dichte Bepflanzung hilft, das erneute Auftreten zu verhindern. Durch regelmäßige Kompostgabe und der damit verbundenen lockeren Erde, kann er leicht entfernt und in Schach gehalten werden.

Löwenzahn

verbreitet sich durch seine Samen schnell, tritt auf allen Standorten auf und ist anpassungsfähig, sowohl auf ganz trockenen, wie auch auf humosen Böden. Diese Pflanze hat gelbe Blüten und tiefe Pfahlwurzeln. Stecht die Pflanze mit einem Unkrautstecher aus und achtet darauf, die Wurzel vollständig zu entfernen. Löwenzahn kann aus kleinsten Wurzelstücken wieder austreiben, daher ist Gründlichkeit sehr wichtig. Mäht den Rasen regelmäßig um die Ausbreitung der Samen zu minimieren. Zusätzlich kann das Abdecken der Fläche mit Mulch oder einer dicken Schicht Kompost, das Wachstum hemmen.

Brennnesseln

wachsen bevorzugt in nährstoffreichen Böden und können schmerzhafte Hautreizungen verursachen. Diese Pflanzen haben gezackte Blätter und kleine, grüne Blüten. Tragt Handschuhe und zieht die Pflanzen samt Wurzeln heraus. Schneidet regelmäßig die oberirdischen Teile ab, um die Pflanze zu schwächen. Durch kontinuierliches Mähen oder Abschneiden wird die Pflanze erschöpft und wächst weniger kräftig nach.
Viele diese Wurzelunkräuter können nützlich sein, aber im Garten sind sie nicht erwünscht.

Ein weiterer nützlicher Tipp ist die regelmäßige Kontrolle und Pflege eurer Gartenbereiche

Inspektionen helfen frühzeitig Wurzelunkräuter bzw. Wildkräuter zu erkennen, um sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Eine gründliche Gartenpflege, einschließlich der richtigen Bewässerung und Düngung, stärkt eure Pflanzen und macht es schwieriger für Wurzelunkräuter, sich auszubreiten.

Darüber hinaus kann das Wissen um die natürlichen Feinde von Wild- und Wurzelunkräutern von Vorteil sein. Insekten und Tiere, die diese Pflanzen fressen oder deren Wachstum hemmen, können auf natürliche Weise helfen, das Unkrautproblem zu kontrollieren. Ein biologisch ausgerichteter Gartenbau fördert das Gleichgewicht und reduziert die Notwendigkeit, für chemischer Eingriffe.

Wenn ihr euch für biologische Methoden interessieren, könnt ihr auch spezielle Nützlinge einsetzen. Es gibt bestimmte Insekten und Mikroorganismen, die dabei helfen können, Wildkräuter zu bekämpfen. Diese Methode ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch nachhaltig und unterstützt die Gesundheit eures gesamten Gartens

Soll das Unkraut auf den Komposthaufen?

Es darf kein samentragendes Unkraut sein, denn mit dem verrotteten Kompost, bringt ihr die Unkrautsamen nochmalig auf die Beete. Der Samen behält jahrelang seine Keimfähigkeit.
Die Wurzeln vom Giersch, Quecke, Windling, von der großen Brennnessel und vom Schachtelhalm sollten zuerst in der Sonne verdorren und erst danach auf den Komposthaufen gebracht werden.
Alles Unkraut und alle Gartenabfälle schichtweise auf den Komposthaufen lagern, dann festtreten, mit Kalk bestreuen und mit Erde bedecken.

Die Wurzelunkräuter besitzen die Kraft, unsere Gartenkulturen schwer zu schädigen.
In der Natur hat alles seinen Sinn, ebenso auch die Pflanzen, die wir als Unkraut bezeichnen.
Mit der Unkrautbekämpfung stören wir daher das Gleichgewicht in der Natur.

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