Der Boden und seine Bearbeitung
Der Boden ist ein Lebensraum der Pflanzen und ein gut vorbereiteter Boden, ist die erste Voraussetzung für eine gute Ernte
Überall kann der Garten eine andere Bodenart aufweisen. Es gibt Arten, die ihr dementsprechend bearbeiten müsst, um ein gewünschtes Ergebnis zu erhalten.
Anfänge des Bodens?
Durch Witterungseinflüsse zerfiel im Laufe der Jahrmillionen, Gestein zu einer erdigen Masse. Durch Verwesung pflanzlicher Überreste entstand Humus der sich, unter den verschiedenen Einflüssen, mit dem Verwitterungsprodukte der Felsensteine folglich vermischte.
Nach Art und Menge werden die Bodenarten deshalb unterschieden.
Jeder Gartenbesitzer ist zuständig, den Boden in seinem Garten zu kennen
Die Bodenarten
Lehmboden
Hat einen mittleren Gehalt an Pflanzennährstoffen, ist mäßig locker und in feuchten Lagen kühl.
Die Feuchte ist günstig, der Lehmboden hält das Wasser gut und gestattet andererseits, dadurch eine rasche Verdunstung. Lehmboden ist im Herbst tief zu lockern, im Frühjahr flach, sodass er nicht zu viel an Feuchtigkeit verliert.
Im Garten, wo Wassermangel herrscht und nicht regelmäßig gegossen wird, müsst ihr im Frühjahr tief umgraben. Im Sommer ist der Lehmboden mehrmals zu hacken, sodass die Oberfläche krümelig bleibt und er die Bodenfeuchte nicht verliert.
Enthält der Lehmboden 10 bis 20 Prozent Sand, spricht man von einem sandigen Boden. Von 50 bis 70 Prozent Gehalt an Sand, ist es ein lehmiger Sandboden. In diesem Fall ist eine Beimengung von Torf erforderlich, denn er wird dadurch warm und durchlässig.
Tonboden
Ein schwer zu bearbeitender Boden und wenn er nass ist, wird er zäh und klebt an den Werkzeugen.
In trockenem Zustand ist er hart und rissig. Es gibt auch milderen Tonboden, dieser weist lehmige Bestandteile auf.
Tonboden ist im Herbst grob schollig umzugraben.
Der Frost zerreißt die Schollen, die Erde im Frühjahr wird mehlig und ihr könnt ihn gut abrechen. Sind die Scholle trocken, werden sie steinhart. In diesem Fall ist zu gießen, leicht antrocknen lassen und dann abrechen.
Der Tonboden hält die Nährstoffe gut, um ihn abmildernd zu machen, muss Sand eingearbeitet werden. Asche und eine Kalkung wirken lockernd.
Pferdemist, sowie Torf dazumischen, aber nur wenn der Boden nicht zu feucht ist. Beim Gießen nicht plätschern, nur feinen Strahl verwenden, denn ansonsten besteht die Gefahr von Wegschwemmen der Bodenoberfläche und es bilden sich Krusten. Im Sommer ist mehrmals die Oberfläche zu lockern.
Sandboden
Er besteht zum größten Teil aus Sand und ist außerdem mit anderen Bodenbestandteilen vermengt.
Bei geringem Sandgehalt sprechen wir von einem sandigen Boden, denn er ist ein Nährstoff und kalkarmer Boden. Auf jeden Fall soll mit Handelsdünger im Frühjahr und Sommer gedüngt werden.
Am besten mit gut getrocknetem Rindermist. Pferdemist erhitzt den Boden zu stark. Gut geeignet ist auch Torfkompost.
Sandboden im Frühjahr flach umgraben und im Sommer Oberflächlich hacken, sowie gründlich bewässern.
Schotterboden
Dieser besteht aus mehr als 50 Prozent aus nussgroßen Steinen. Sind es nur 25 bis 50 Prozent, sprechen wir von einem steinigen und schottrigen Boden. Schotterböden kommen in Flussgebieten vor und dort wo, Jahrmillionen hindurch, das Wasser Schotter abgelagert hat.
Es bleibt einem deshalb keine Wahl, als den Kampf mit den Steinen aufzunehmen. Ist unter der circa 20 Zentimeter dicken Ackerkrume Schotter, bleibt einem nichts anderes übrig, als nach und nach Erde aufzubringen. Den Boden abdecken, Blumen und Gemüse setzen, sodass er nicht rasch austrocknet.
Bei Schotterboden verschwindet das Gieß- und Regenwasser rasch in den Untergrund
Um dieses zu verhindern, sollt ihr bei Baumpflanzungen, eine Schicht Torfstreu zuunterst geben.
Trockener Torf bleibt trocken, er nimmt ungern Wasser auf. Angefeuchteter Torf saugt das Wasser wie ein Schwamm auf und hält es längere Zeit fest.
Die Wurzeln der Bäume werden daraus „schöpfen“.
Durch ein wiederholtes Gießen, wird das Wasser vom Torf aufgenommen. Für andere Gartenkulturen, Blumen, Gemüse und Rasen ist daher die gleiche Bodenvorbereitung zweckmäßig. Eine Möglichkeit gibt es, den Schotterboden bis zu einer Tiefe von 50 Zentimeter durchzusieben.
Moorboden
Dieser Boden ist reich an Humus bildenden Material, er besteht aus Pflanzenresten des Moors.
Viel Humus bedeutet viel Stickstoff, der mobilisiert werden muss.
Es mangelt an Kali, Phosphorsäure und aufnehmbaren Kalk. Der Moorboden hält die Feuchtigkeit lange.
Es ist ausgiebig zu kalken und mit Phosphaten und Kali zu düngen.
Der hohe Stickstoffgehalt des Moorbodens, ergibt im Feld und Garten ein üppiges Wachstum.
In Moorgebieten ist die Gefahr von Spätfrösten groß.
Soll Moorboden kulturfähig aufbereitet werden, ist er zu entwässern und dabei zu durchlüften, in dem ihr breite Gräben zieht. Die torfige Humusmasse ist mit Mineralien, vornehmlich Sand, sowie mit lehmiger Erde zu durchsetzen.
Lößboden
Ein solcher Boden besteht aus staubfeinen Erdteilchen, die im Laufe der Jahrmillionen vom Wind herantransportiert wurden.
Solche Ablagerungen sind dagegen von erstaunlicher Mächtigkeit. Es entstehen Hügellandschaften aus Löß.
Der Lößboden ist porös, luftdurchlässig und nimmt beachtlich Wasser auf. Gut mit Humus bildendem Material gedüngt, ist daher der Lößboden, ein vortrefflicher Kulturboden. Gut gedeihen auf diesen die Reben und einerseits die Obstbäume.
Überalterter Gartenboden
Behauptet wird, dass er gut gewesen ist, heute nichts mehr tragen will und dass er müde sei.
Ist er laufend mit Humus bildenden Dünger (Stallmist) gedüngt worden, so hat mit der Zeit das Gieß- und Regenwasser den Feinhumus, in den gut und tief gelockerten Boden und dadurch die untere Bodenschicht geschwemmt.
In einem solchen Boden wird deswegen der Untergrund speckig. Die Poren der Erde werden mit Feinhumus gefüllt, dadurch verstopft und die Wurzeln der Pflanzen, in ihrem Tiefgang blockiert.
Von Pflugschar sowie den Spaten nicht mehr erreichbar.
Solcher überalterter Boden ist tief umzugraben, sodass die verdichtete Bodenschicht in die Lockerung einbezogen wird.
Torfstreu einarbeiten und mit Thomasmehl und Kali düngen.
Es gibt verschiedene Arten von Überalterung des Bodens. Es kann zB. dabei ein Mangel an Spurenelementen Schuld sein. In diesem Fall empfiehlt es sich eine Bodenuntersuchung durchführen zu lassen, um den pH-Wert festzustellen.
Unsere Gartenpflanzen werden bei pH-Werten zwischen vier und acht gedeihen.
Kalkfreier und kalkarmer Boden wie Moor- und Heideboden, mancher Waldboden, zählen daher zu den Säuren. Kalkfeindliche Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen, Eriken, Hortensien und andere mehr, werden daher in kalkarmen Boden gut gedeihen.
Sie mögen einen sauren Boden mit niedrigen pH-Werten.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass jeder Gartenbesitzer seinen Boden kennen sollte und ihm die Spurenelemente gibt, die er für eine gute und ertragreiche Ernte benötigt.