Pflanzenschutz im Gemüsegarten

Pflanzenschutz im Gemüsegarten ohne Fungizide und Herbizide

Vorbeugen ist im Pflanzenschutz besser als Heilen.

Im Gemüsegarten können unterschiedliche Pflanzenkrankheiten und Schädlinge auftreten.
Viele Pflanzenkrankheiten und Schädlinge können wir als Laien nicht erkennen. In den Bauerngärten gibt es eine prima Gartenpolizei, die Hühner, welche alle Larven und Puppen der Schädlinge, die nicht tief im Boden liegen, ausscharren und aufpicken.

Da unsere Winter milder werden, vermehren sich auch die Schädlinge. Aus diesem Grund wird es immer wichtiger, die richtige Auswahl von Pflanzenschutzmitteln zu treffen, um die Schädlinge in Schach zu halten. Schwierigkeiten gibt es bei der Auswahl der Pflanzenschutzmittel, da es schon viele davon gibt und immer wieder neue auf den Markt kommen.

Die Nützlinge, wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, Schlupfwespen, Spinnentiere, sind die effektivsten gegen Blattläuse. Sie bekommen in der Natur immer größere Bedeutung.
Ein Insektenhotel gehört daher in jeden Garten. Vögel können keine Schädlingsinvasion aufhalten, sie sind aber erstaunliche Helfer gegen Schädlinge.

Pflanzenschutz im Gemüsegarten ohne Fungizide und Herbizide
Pflanzenschutz im Gemüsegarten
Die in unseren Garten stark vorkommenden Schädlinge zähle ich nachfolgend auf.

Der Kohlweißling
Dieser Schmetterling legt im Sommer seine Eier unter die Blattunterseite des Kohlgemüses. Die Raupen fressen die Blätter bis auf die Blattrippen weg, daher Tomatenpflanzen zwischen das Kohlgemüse setzen, aber auch Knoblauchpulver, Algenkalk oder Steinmehl ausstreuen,  um den Kohlweißling fern zu halten. Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Raupen. Keine Brennnesselbrühe ausbringen, denn diese lockt den Schmetterling an. Spritzmittel einsetzen, wenn nichts anderes mehr hilft.

Der Kohlgallenrüssler

Am Stängel und Wurzelhals der jungen Kohlgemüsepflanzen bilden sich kugelige Anschwellungen, die eine Made des Kohlgallenrüssler beherbergen. Daher ist es wichtig vor dem Setzen der Pflanze, diese genau anzuschauen. Wenn bereits eine Pflanze davon befallen ist, diese entsorgen, gegen diesen Schädling gibt es kein Mittel.

Die Kohlfliege

Zwei, drei Wochen nach dem Auspflanzen der Kohlgemüsesetzlinge bemerkt ihr, dass die Pflanzen kränkeln, diese sofort entfernen.
Gibt es an den Wurzeln ausreichend gelbliche Maden, handelt es sich um Larven der Kohlfliege. Ihre Eier legt sie knapp im Boden am Strunk der Pflanze ab. Die ausschlüpfenden Larven (Maden) fressen sich bis zu den Wurzeln durch und bohren sich in den Strunk. Mist lockt die Kohlfliege an.

Einen gut verrotteten Mist, der keinen Geruch mehr abgibt, im Herbst eingraben. Auf Stallmist verzichten wäre von Vorteil, denn in diesem befinden sich bereits verschiedene Schädlinge. Ihr könnt in den ersten Wochen nach der Pflanzung, ein paar Male knapp am Boden, Gammastäubemittel streuen.

Pflanzenschutz im Gemüsegarten ohne Fungizide und Herbizide
Pflanzenschutz im Gemüsegarten

Schnecken
Schnecken richten im Gemüse- und Blumengarten, eher an Jungpflanzen, Schaden an. Es gibt daher unterschiedliche Methoden sie zu bekämpfen.
Mehr auf der Seite „Ratgeber zum Schutz an Obst und Blumen“.

Pflanzenschutz im Gemüsegarten ohne Fungizide und Herbizide Schildläuse
Pflanzenschutz im Gemüsegarten
Bio-Schädlingsfrei gegen Blatt und Schildläuse, Spinnmilben, Weiße Fliege
Blattläuse
Kommen viel an Gurken vor. Sie siedeln sich hauptsächlich auf der Blattunterseite an.
Mehr auf der Seite „Ratgeber zum Schutz an Obst und Blumen“.

Spinnmilben
Die Spinnmilben setzen sich an der Blattunterseite der Gurkenpflanzen an und durch das Anstechen der Pflanze kommen sie zu den Pflanzensäften, von denen sie sich ernähren.  Es gibt ein Präparat auf Rapsölbasis, welches das Atmen der Spinnmilben verhindert und diese dadurch vernichtet wird. Auf starke Feuchtigkeit achten, denn diese vertragen sie auch nicht.

Sie treten besonders an jungen Pflanzen des Kohlgemüses, der Radieschen, Rettiche, Brokkoli, Kohlrabi und Rucola, sowie an Kartoffeln, Paprika und Tomaten auf.
Deshalb einen Misch-Gemüsegarten anlegen. Ihr könnt sie aber auch mit Gesteinsmehl und Algenkalk abwehren. Boden feucht halten und öfters auflockern (hacken) das wollen sie nicht.
Pflanzenschutz im Gemüsegarten

Der Mehltau

Dieser kann auf Gurken und auf anderen Gemüsearten vorkommen. Ihr könnt diesen mit Natur Bio Netzschwefel spritzen, aber auch wirksam ist eine Mischung aus Backpulver, Rapsöl und Wasser. Drei bis vier Esslöffel Öl oder eine Packung Backpulver auf fünf Liter Wasser geben.

Die Zwiebelfliege

Die Zwiebelpflanzen, die den Befall durch die Maden, der Zwiebelfliege aufweisen, sind sofort zu entfernen und dann zu verbrennen. Steckzwiebel könnt ihr vor dem Auslegen vorbeugend deshalb in ein Beizmittel einlegen. Hier ist es ratsam, dabei auf Mischkultur zu achten. Kohl und Bohnen wirken der Zwiebelfliege folglich effektiv entgegen. Auf Mist und stark riechenden Dünger verzichten. Gemüsenetze bieten einen dauerhaften Schutz.

Die Maulwurfsgrille (Werre)
Dieses lästige Insekt wird circa fünf Zentimeter lang. Mit den schaufelförmig ausgebildeten Vorderbeinen gräbt die Maulwurfsgrille ihre Gänge flach unter der Bodenoberfläche. Hier hält sie sich während des Tages auf. In der Nacht kommt sie heraus und nagt dabei die Pflanze an. Im Mai und Juni legt sie ihre Eier ab. Die Jungen sind Allesfresser und sehr gefräßig.

Um die Maulwurfsgrille zu bekämpfen, könnt ihr in die Gänge Wasser gießen, darauf achten, wo sie dann an die Oberfläche kommt und sie sofort vernichten. Ihre Feinde sind auch Katzen, Hühner, Amseln und Igel. Es gibt Fallen, die sind während der Paarungszeit von April bis Anfang Juni aufzustellen .


Pflanzenschutz im Gemüsegarten

Dickmaulrüssler
Sind nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich unter Steinen, Mauerritzen oder in Bodenschichten in der Nähe von Kulturpflanzen. Folglich fressen sie die Blattränder an, bevorzugen dabei  Rhododendron, Kirschlorbeer und Erdbeeren. Im Sommer legen sie dabei bis zu 1000 Eier ab. Die Larven verursachen den größten Schaden, indem sie unter den Pflanzen, die feinen Wurzeln und Knollen fressen.
HM- Nematoden bekämpfen den Dickmaulrüssler, dabei diese im Wasser anrühren und in die Erde gießen. Im Mai und nochmals im September wiederholen.

Die Drehherzmücke

Durch den Befall der Drehherzmücke verdrehen sich die Herzblätter der Kohlgemüsearten und es bilden sich dadurch keine Köpfe. Insektennetze helfen, es ist aber darauf zu achten, dass je nach Jahreszeit, nicht höhere Temperaturen und Luftfeuchte, sich darunter bilden, denn dadurch können Pilz- und Bakterienkrankheiten entstehen. Die Drehherzmücken sind klein, es kann der Wind sie wegtragen, daher das Gemüse dort ansetzen, wo er am meisten bläst.

Pflanzenschutz im Gemüsegarten ohne Fungizide und Herbizide
Pflanzenschutz im Gemüsegarten

Kohlhernie
Diese Pilzkrankheit verursacht an den Wurzeln und an dem Wurzelhals der Kohlgemüsearten Verdickungen und ebenso krebsartige Wucherungen. (Weißkohl, Rettich, Radieschen, Chinakohl, Kresse, Raps, Rucola, Meerrettich und Steckrüben). Die betroffenen Pflanzen können sich daher nicht entwickeln.
Erkrankte Pflanzen mit den Wurzeln verbrennen, damit die Pilzsporen nicht in den Boden gelangen. Reißt ihr die Pflanzen aus, können befallene Wurzelteile im Boden verbleiben.
Die Pflanze mit den erkrankten Wurzeln deshalb herausheben. Nicht auf den Komposthaufen geben. Den Boden kräftig kalken.

Kohlgemüse im nächsten Jahr in ein anderes Beet setzen und davor 30 Minuten in „Algenkalk“- Brühe tauchen.
Wichtig ist, keine Sporen zu verbreiten, sei es mit Werkzeug sowie Gartenschuhe und Oberflächenwasser. Auch bringt es nichts, irgendwelche Mittel zu versprühen, denn sie sind nachweislich nutzlos.
Vorbeugend Ackerschachtelhalm 24 Stunden in kaltem Wasser ansetzen, kochen und dann abgießen.
Ein Rezept für Pflanzenschutz: Algenkalk mit Gesteinsmehl und Extrakt aus Wildkräutern zu einer Pflanzenjauche mischen.

In Zukunft die guten Bodenorganismen pflegen und organisch düngen. Die Pflanzen und den Boden mit den richtigen Nährstoffe versorgen.
Mit anderen Worten – auf Fungizide und Herbizide im Gemüsegarten verzichten und auf andere Mittel für den Pflanzenschutz zurückgreifen.

Pflanzenschutz im Gemüsegarten, dabei auf Mischkultur achten, zwischen Blumen und Kräutern Gemüse ansetzen.
Ihr bekommt dafür eine bessere Gesundheit im Garten und vertreibt zum Großteil Schädlinge.

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